Morgenandacht
Ein scheues Ahnen, das sein Haupt verhüllt,
ein tiefes Sehnen, das sich nie erfüllt,
ein blasser Mondstrahl der verträumten Nacht,
so irrt dein Bild durch diese Morgenpracht.
Aus feuchten Nebeln steigt der klare Tag,
aus zartem Grün ein erster Finkenschlag, –
und fern schon grollt, der großen Stille satt,
der Straßenlärm der Millionenstadt.
Sie ruft nach mir, sie ruft mein Herz, mein Hirn
zu harter Fron . . . da rührt an meine Stirn
ein Hauch, so lind wie eine liebe Hand:
und deinen Namen schreib ich in den Sand.