In dunkler Stunde

Da war's noch einmal, daß ich fest
an meines Schicksals Sterne glaubte,
bis mir die Welt mit jäher Hand
die letzte Blütenhoffnung raubte.
Ich hab' geirrt, ich hab' gefehlt
mit meinem Blut, dem jugendheißen;
ein kleiner Fehl – doch groß genug,
um Herz von Herzen loszureißen.
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Die Freundschaft schwand wie Wolkenflug,
die Liebe sank wie Sonnengluten,
und die mir einst so hold gelacht,
sehn mitleidslos mein Herz verbluten.
Ihr Auge kalt, ihr Antlitz streng –
o, meiner Jugend töricht Wähnen!
Danieder kämpf ich stolz und stark
auch dieser Stunde bittre Tränen.
Und nimmer soll vor ihnen sich
mein Haupt erbarmenheischend neigen; –
ich hab's gewollt und kann es jetzt:
der Welt ein lachend Antlitz zeigen!
In Stunden nur der Einsamkeit,
in Stunden der Erinnerungen,
da fühl ich's doch, wie tief, wie tief
der Stachel mir ins Fleisch gedrungen.
Es war nicht Sünde, war nicht Schuld,
der Jugend Leichtsinn war's zu nennen –
doch groß genug, um Herz von Herz
für Zeit und Ewigkeit zu trennen.

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