435. Der Teufel ein Zimmermann.

Der Teufel hat in seinem Leben allerhand versucht. Einmal, da er Lust zum Zimmerhandwerk in sich verspürte, ging er zu einem Zimmermeister und begab sich bei ihm in die Lehre. Er wußte aber gar nicht mit dem Handwerkszeuge umzugehen. Zuletzt fiel ihm die Queraxt in [292] die Hand, die ja an beiden Seiten scharf ist und deren eines Blatt quer über dem andern steht. Damit ging's dem Teufel recht unglücklich. Denn als er einen Balken behauen wollte und die Axt in die Höhe hub, traf er mit der einen Schärfe seine Stirn so, daß ihm ein blutiger Strich quer hinüber lief. »Wi mœt dat Dink man vun'n annern Enden anfangen«, meinte er und kehrte die Axt um. Aber als er den zweiten Hieb getan hatte, stand ihm ein Kreuz vor der Stirn. »Da hest du di tekent«, sagte er und legte die Axt hin, »dat verdammte Krüz!« Sachte ging er aus der Werkstatt und kam nicht wieder. Seit der Zeit aber hat er solche Furcht vor Kreuzen.


Herr Marquardsen in Schleswig. – »Wo geht der Teufel auf Stelzen?« fragt man bei uns zu Lande. Antwort: auf Helgoland. Da ist nämlich in der Kirche die Versuchung Christi abgemalt und der böse Feind dabei in jener Positur dargestellt, was ihm ein ganz sonderbarliches Ansehen gibt. Major. Collectan. fol. 29a.

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