Die Nachtigall

Unter dem Ahorn, an der Felsenquelle,
Horcht' ich sinnend der Nachtigall; elysisch
Hallten, gleich Harmonikatönen, ihre
Silberakkorde.
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Feyerlich schwiegen die entzückten Wipfel;
Leiser strömte der Born; in Lieb' und Wohlklang
Hinzuschmelzen schien die Natur; Diana
Senkte den Wagen.
Sängerin, fragt' ich, hat der Sohn Cytherens,
Mit dem Pfeile dir Götterspeise reichend,
In die süsse Kehle dir seines Nektars
Zauber geträufelt?
Amor erzog mich nicht! im Alpenthale,
Nah' dem Baume der meine Wieg' umblühte,
Sang ein Hirt, in orphischen Tönen, Liebe,
Frühling und Unschuld.
Schüchtern begann ich seine Himmelslaute
Nachzuflöten; da lächelte die Wehmuth;
Hofnung hellte rosig des düstern Grames
Fliehende Nebel.
Also die Sängerin; mir flossen Thränen.
Salis! rauschten die Wind' im Frühlingslaube;
Salis! seufzte traurig der Wiesenhalme
Leises Geflüster.

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