[379] Nach Belieben
(14. November 1897.)
Ich ging zum Konzerte, es sollten mein Ohr
Süß klingende Töne umschweben,
Und trat zur Garderobe hin,
Meinen Überrock abzugeben.
Die Donna, die mir den Rock abnahm,
Frug ich: »Was kostet die Sache?«
»Das steht ganz in Ihrem Belieben, mein Herr,«
Sprach sie mit holdem Gelache.
Zehn Pfennige, dachte ich, ist wohl genug,
Und legte sie hin auf den Tresen;
Doch schleunigst verfinsterte sich ihr Gesicht,
Das eben so freundlich gewesen.
Und eilig bemühte die Holde sich,
Das Geld mir zurückzuschieben:
»Nein, fünfzehn Pfennig ist Taxe, mein Herr,
Was drüber ist, steht im Belieben!«