23.
Brautschrifft

An den Bräutigam.


Ich weiß nicht, was man glaubt; ich weiß nicht, wem man trauet.
Ich hätt' ein hohes Schloß, Herr Bräutigam, gebauet
Auff eurer Worte Grund, als wie auff Fels und Stein;
Seh' aber, daß die Welt nur wil betrogen seyn
Und ich mit sambt der Welt. Ihr sprecht: ihr seyd ergetzet,
Daß euch deß Himmels Gunst für Augen hat gesetzet
Den süssen Hochzeit-Tag, und meinet doch die Nacht,
Die euch zum Vater weiht, die Braut zur Mutter macht.
Weil schwartzes ihr nun meint und weisses dennoch nennet,
So sey euch, merket drauff, zur Strafe zuerkennet,
Daß, wenn ihr meint, es soll das erst ein Söhnlein sein,
So wird es E E E, wie Mutter Eva, schrein.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek