33.
Geraubt ist erlaubt

Die Welt ist voller Raub. Sie raubet Gott die Ehre
Und gibt sie ihr nur selbst. Sie raubt sein Wort und Lehre,
Sein Ordnung und Befehl und setzt an dessen stat,
Was ihr gevöllter Wanst zur Zeit getraumet hat.
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Drauff raubt der Teuffel nun das Glück und allen Segen
Und pflegt hingegen nichts, denn Unmut, zu erregen.
Er raubet Fried und Ruh, er raubt die gute Zeit,
Er raubet Scham und Zucht, er raubt die Seligkeit.
Der Mensch beraubt den Mensch an dem, das ihm gegeben
Von Leumut, Ehre, Gut, Gesundheit, Wolfahrt, Leben.
Der Oberstand raubt hin den letzten Bissen Brot
Und läst gemeiner Schaar nichts, als die leere Noth.
Der Unterthan raubt weg Gehorsam, Pflicht und Treue,
Die Furchte vor der Straff und vor den Lastern Scheue.
Die Liebe, die ein Christ zum Christen billich trägt,
Die ist durchauß entraubt, die ist seitab gelegt.
Was macht denn der Soldat? (Das Volk von fremden Sinnen,
Daß Menschen man hinfort nicht mehr wird achten künnen.)
Er hätte gar fürlängst, wenns ihm nur wär erlaubt,
Den Himmel und Gott selbst geplündert und beraubt.
Was Rauber hat die Welt! Doch mag ein ieder glauben,
Daß den, der so geraubt, man wieder wird berauben,
Ich wett, ob er ihm schon geraubt hätt alle Welt,
Daß er davon doch nichts, als Höll und Tod, behält.

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