[15] Sehnsucht

Ich ging den Weg entlang, der einsam lag,
Den stets allein ich gehe jeden Tag.
Die Heide schweigt, das Feld ist menschenleer,
Der Wind nur webt im Knickbusch um mich her.
Weit liegt vor mir die Straße ausgedehnt,
Es hat mein Herz nur dich, nur dich ersehnt.
Und kämest du, ein Wunder wär's für mich,
Ich neigte mich vor dir: ich liebe dich.
Und im Begegnen, nur ein einziger Blick,
Des ganzen Lebens wär' es mein Geschick.
Und richtest du dein Auge kalt auf mich,
Ich trotze, Mädchen, dir: ich liebe dich.
Doch wenn dein schönes Auge grüßt und lacht
Wie eine Sonne mir in schwerer Nacht,
Ich zöge rasch dein süßes Herz an mich
Und flüstre leise dir: ich liebe dich.

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