Abschied vom Leben
Ins halb schon tote Herz, ins alte, grüßen
Noch einmal Vogelsang und Sommerranken.
Wie blau der Himmel; welch ein lustig Schwanken
Der grünen Blätter, die sich neckend küssen.
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Und nun das herbe Abschiednehmenmüssen.
Vorbei, wie zögernd, gleiten in Gedanken
Die wenigen Stunden, die ins Herz mir sanken
Mit reinen Seligkeiten und Genüssen.
Gönnt mir den letzten Trunk aus diesen Schalen,
eh ich hinab muß in die grauen Gründe;
O gönnt ihn mir als letzte meiner Qualen!
Lebt wohl! Klagt euerm Gott all meine Sünde!
Ihr kennt die Schmerzen nicht, die in mein Leben
Sich gruben; sonst – ihr würdet mir vergeben.