Zweite Szene
Das kleine Theater. Vorn als Zuschauer Alvarez, die Marquisin von Chateauneuf, Seraphina und der Marquis La Fare.
NINON
tritt auf in einem reizenden Negligé und sieht einem Maler zu, der auf die Decke ihres Zimmers die Geburt der Venus malt.
Ninon brummt folgendes Liedchen für sich.
Gute Laune, Lieb und Lachen
Soll mich hier
Unaufhörlich glücklich machen,
Und die ganze Welt mit mir.
Auf dem Samt der Rosen wiegen
Sich die Weisen nur allein,
Liebe? ist sie nicht Vergnügen?
Nur die Treue macht die Pein.
Von Anfang.
[307]MALER.
Mademoiselle Sich die Augen wischend. ich habe die Venus malen wollen, und habe Sie getroffen. Glücklicher Mann, der das alles einmal sein nennen kann.
NINON.
Den Wunsch nehm Er zurück, es wäre der unglücklichste Mann auf dem Erdboden, wenn ich gewissenlos genug sein könnte, mich einem zu er geben. Liebe ist ein Augenblick, und nur die unbändigste Eitelkeit der Mannspersonen kann sich überreden, diesen Augenblick dauren zu machen. Ich bitt Ihn, sag Er doch allen Mannspersonen, daß dem nicht so ist.
MALER.
So ein schönes Herz bei so schlimmen Grundsätzen, O Mademoiselle, warum sind Sie doch keine Deutsche? denen es die Väter so oft vorsagen, daß sie ihrer los sein möchten, daß sie beim ersten freundlichen Blick, den ein Mann ihnen zuwirft, gleich fragen: Mein Herr, werden Sie mich auch heiraten?
Strephon tritt auf, als der junge Lenclos, unter dem Namen des Ritter von Villiers.
NINON.
Sehen Sie hier unsere künftige Stoa. Und die Göttin der Weisheit oben.
VILLIERS
wirft einen unbedeutenden Blick drauf.
Ich höre, Ninon, Sie wollen den Marquis Riparo heiraten.
NINON.
Wer hat Ihnen das gesagt? Zum Maler. Lassen Sie es nur für heute so gut sein.
Maler geht langsam ab.
VILLIERS.
Es gibt viele unbeständige Dinge in der Welt, aber das unbeständigste ist ein Frauenzimmer.
NINON.
Ich bin Ihre Freundin, und als die beständig.
VILLIERS.
Den Marquis Riparo, den kalten Narziß? Wenn Sie mich wenigstens einem jüngern feurigern Liebhaber aufopferten, aber – he, Sie haben drauf gesonnen, mich durch eine unerhörte Handlung zu einer ganz neuen Art von Verzweiflung zu treiben. Und das mit dieser Gleichgültigkeit, mit dieser heitern Miene –
NINON
faßt ihn an die Hand.
Ritter Villiers, ich bin nicht gleichgültig.
[308]VILLIERS.
Gehen Sie, Sie sind weder freundschaftlich noch mitleidig, was auch diese Träne mir weis machen will, die Ihnen keine Mühe kostet. Soll ich Ihnen den wahren Inhalt Ihrer Miene sagen? Sie freuen sich, daß mich diese Heirat rasend macht, Sie sind nicht bloß gleichgültig gegen mich, Sie hassen mich.
NINON.
Ja ich hasse Sie, junger Mensch, wenn Sie mir Liebe abzwingen wollen. Unbesonnener, weißt du auch, was du verlangst? hört Liebe nicht auf, Liebe zu sein, sobald sie Gefälligkeit wird, liegt nicht ihr ganzer Zauber in ihrem Eigensinn?
VILLIERS.
Ach hätten Sie mir das das erstemal gesagt, als meine von Wollust schwimmenden Augen sich zu den Ihrigen erhoben und Blick auf Blick unsere Seelen verschwisterte. Hätten Sie mir's gesagt, als ich zum erstenmal zitternd Ihre Hand an diese Brust legte Seraphine unten wischt sich die Augen. und Sie leise riefen: Strephon, Strephon, was will aus uns werden?
Es wird ein Geräusch unten. Alvarez klatscht.
ALVAREZ.
Ha ha ha, Strephon, du hast dich versprochen, du Ochsenkopf.
VILLIERS
fährt fort.
Und jetzt diese Verwandlung – oder tatst du das nur, um mir deinen Verlust desto empfindlicher zu machen, wenn du mich anfangs mit der süßesten aller Hoffnungen geschmeichelt hättest? Ninon – Ihr die Hand vom Gesicht nehmend. du weinst? – Ninon – es ist das unnatürlichste Schauspiel, das ich mir je einbilden konnte – ein Weib in Tränen über einen Menschen, den sie zu verderben sucht. Entehre dein Geschlecht nicht, dessen Zierde du sonst warst. Ninon, Wohnplatz aller Freuden, aller Reize, aller Seligkeiten in der Natur – Und kann ich dich zu Tränen bringen und nicht zum Mitleid? Lache lieber, lache über meine Verzweiflung –
NINON
eilt ab.
VILLIERS.
Sie geht, lächelt, gleitet so hin über meine Qualen, ihr Leichtsinn wirft so ein falsches Licht darauf. O [309] das ist der menschlichen Leiden höchstes, für einen Komödianten angesehen zu werden, derweil wir doch fühlen, daß unsere Pein es so ernstlich meint. – Sterben – Sterben – das einzige, was mir übrig bleibt – ha sterben, und ausgelacht zu werden – Pocht an ihr Kabinet. Ninon! Ninon! – Sie werden glauben, ich töte mich aus Verdruß, aus Rache – nein Ninon! ich sterbe aus Liebe. Er zieht den Degen. Ein Bedienter öffnet die Kammertür und gibt ihm ein Billet. Er bricht es auf und liest. Bedienter ab. »Gehen Sie sogleich nach meinem Gartenhause in der Vorstadt des heiligen Antons. Ich werde Ihnen in einer Viertelstunde dahin folgen und Neuigkeiten von der äußersten Wichtigkeit entdecken« – Sagt Eurer Frau, ich fliege – er ist fort – Küßt und drückt das Billet und eilt ab.
Grammont und der Marquis Riparo treten auf, Freunde der Ninon.
RIPARO.
Sagen Sie mir doch Grammont, was fehlt unserer Lenclos, sie ist seit einiger Zeit ungewöhnlich bleich und nachsinnend. Nicht wahr, seit ihrer Mutter Tod hat sie noch nie diese Farbe gehabt? Sollte man die Ursache nicht erraten können?
GRAMMONT.
Ihr Rosenbett muß doch auch seine Dornen haben. Das Andenken ihrer Mutter vielleicht –
RIPARO.
Sollte man nicht vielmehr vermuten, daß sich ihr Herz an einen glücklichen Gegenstand zu befestigen anfinge, und daß dieser Streit zwischen ihren Grundsätzen und Empfindungen – –
GRAMMONT.
Und wer sollte der Glückliche sein?
RIPARO
lachend.
Ich weiß nicht.
GRAMMONT.
Schmeicheln Sie sich nicht, Marquis – oder beunruhigen Sie sich nicht. Sie sind der Mann nicht, Ninon schwermütig zu machen.
RIPARO
indem er eine Capriole mit den Füßen schneidet.
Wenn aber eine unvermutete eigensinnige Leidenschaft den Weg zu diesem Herzen gefunden – Es kann nicht [310] anders sein, auf einen langen Sonnenschein muß einmal ein Wetter folgen.
GRAMMONT.
Wenn Sie der Herr von Elbene wären, würde ich sagen, Sie hätten in einem Heldengedicht gelesen. Wie? Sie können töricht genug sein, sich einzubilden, daß es Ninon mit ihrer Verheiratung an Sie ein Ernst sei? Daß Sie der Alexander sein, der diese mit so vieler Weisheit und Entschlossenheit seit so langen Jahren bei ihr angelegten Befestigungen gegen den Ehestand mit einem Blick über den Haufen wirft? – Marquis, haben Sie denn in Ihrem ganzen Kopf nicht so viel gesunde Vernunft, einzusehen, daß diese vorgegebene Leidenschaft für Sie nichts als ein blinder Lärmen ist, den armen Ritter Villiers zurecht zu bringen, dessen ungestüme und unheilbare Leidenschaft sie um desto mehr bedauert, je weniger sie sie zu erhören willens ist. Lassen Sie sich also nur immer zum Temperierpulver brauchen, aber bilden Sie sich nicht ein –
RIPARO.
Gehen Sie, gehen Sie, Sie sind nicht klug. Lassen Sie uns nur hineingehen, Sie werden sehen.
GRAMMONT
klopft ihm lachend auf die Schulter.
Guter Marquis Riparo.
Beide gehen ins Nebenzimmer.
LA FARE
unten.
Sie werden mir verzeihen, Donna, es fällt mir ein, daß ich bei einem meiner Freunde, der auf den Tod krank liegt, einen Besuch zu machen habe. Er empfiehlt sich, nachdem er Alvarez gleichfalls ins Ohr geflüstert.
Der dritte Vorhang wird aufgezogen. Es erscheint das Gartenhaus der Ninon. Ninon in Trauerkleidern. Villiers vor ihr auf den Knien.
DIE MARQUISIN CHATEAUNEUF
unten zu Alvarez.
Jetzt wird das Gemetzel angehen, ich liebe dergleichen Szenen nicht. Wissen Sie was, es sind hier Seiltänzer angekommen, wollen wir gehen und ihnen zusehen?
ALVAREZ.
Seraphina, willst du mitkommen, wir wollen die Seiltänzer sehen?
[311]SERAPHINE.
Mein Gott, lassen Sie uns doch wenigstens die Katastrophe abwarten.
ALVAREZ.
Die Marquisin liebt die Strophen nicht. – Weißt du was, du kannst ja mit Strephon nachkommen, wenn alles vorbei ist.
Führt die Marquisin ab. Donna Seraphina bleibt sitzen. Das Schauspiel geht fort.
NINON
oben.
So gibt es denn Zufälle, die alle Vorsicht der menschlichen Klugheit zu Schanden machen. Schlägt in die Hände. Unglücklicher! was hab ich nicht angewandt, Ihren verirrten Sinnen die Ruhe wieder zu schenken! So wissen Sie denn, weil Sie das so außer sich selbst setzt, daß meine ganze Heirat mit Riparo nur eine Erdichtung war. Ich kann Sie nicht lieben, ich darf Sie nicht lieben, und doch könnte ich mein Leben hergeben, Sie ruhig zu sehen. Villiers nimmt sie in seine Arme. Unsinniger! heben Sie Ihre Augen zu jener Uhr auf! Es sind schon fünf und sechzig Jahr, daß ich auf der Welt bin.
VILLIERS.
Wird die Sonne alt? Wärmt sie weniger als vor tausend Jahren. O Sie! noch immer Zauberin, heilige Beweglichkeit, unaufhörlicher Wirbel aller Reize.
Will sie küssen.
NINON.
Meine Kräfte verlassen mich. Gott! mußt ich bis zu diesem Augenblick leben?
VILLIERS.
Vollkommenstes, reizendstes, seligstes –
Küßt sie oft und feurig.
NINON
halb sterbend.
Mäßigt Euch – Erholt sich und rafft sich auf. Mäßigt Euch Rasender! was fängst du an Stößt ihn von sich. Ungeheuer! deine Mutter – –
VILLIERS.
Was ist Ihnen?
NINON.
Ich bin deine Mutter.
VILLIERS
stürzt hin, sie sinkt neben ihn.
NINON.
Was für ein Herz muß ich dir gegeben haben, daß es dir an diesem Orte nichts sagte. Ja, unnatürlicher Sohn, erkenne das Haus, wo ich dich zur Welt brachte – der Fluch meiner Mutter trifft mich itzt – Wenn ich [312] nicht fürchten müßte, daß die Leidenschaft eines Bastards Gott und Natur aus den Augen setzen könnte – ach die einzige Wonne meines Lebens, dich an dieses Mutterherz zu pressen – sie ist mir versagt –
VILLIERS
nachdem er sie mit wilden und wütenden Blicken angesehen, zieht jähling den Dolch hervor und ersticht sich.
Seraphine von unten winkt mit dem Schnupftuch. Der Vorhang fällt zu. Strephon kommt noch in der Kleidung des Ritter Villiers herab zu Seraphinen.
SERAPHINE
da sie ihn sieht.
Ach Strephon! wie gehen Sie um mit mir?
STREPHON
vor den Stühlen kniend.
Donna! es war notwendig – meine teuerste Donna – Wenn ich Sie beleidigt – wenn ich Sie durch diese Vorstellungen auch nur zu sehr beunruhigt habe – denn auch das ist Beleidigung – sprechen Sie, sprechen Sie das Todesurteil aus über mir. Ich bin bereit, es zu vollziehen – Sie werden mich glücklich machen.
SERAPHINE.
Setzen Sie sich – setzen Sie sich – –Strephon setzt sich auf der Reihe Stühle, die vor ihr stehen, neben ihr. Sagen Sie mir, Sie, der Sie so scharfsinnig die Herzen zu erraten wissen Sie sieht ihn lange an und schweigt. – was sind Ihre Absichten mit mir?
STREPHON
seinen Mund auf ihre Hand drückend, die sie auf die Lehne des Stuhls gelegt hatte.
O wie kann ich reden – bei diesem Übermaß von Glück – Aber Donna! Gottheit! wider die zu murren ich mich nie unterstehen werde – eh ich Ihnen meine Plane, um Sie zu erhalten, entdecke – Zieht einen Brief heraus. kennen Sie diesen Brief?
SERAPHINE.
Der Brief des La Fare? – Nimmt ihn ihm gelassen aus der Hand. und der setzt Sie so außer sich?
STREPHON
äußerst unruhig.
Wundert Sie das? –
SERAPHINE.
Ich wußte kein ander Mittel, unser beider Wünsche zu befördern, als meine Verheiratung mit ihm.
[313]STREPHON.
O daß Sie das Wort nie gesagt hätten! Ein tötender Donnerschlag aus einem heitern Himmel wäre mir angenehmer gewesen. Wozu wollen Sie mich machen? zu einem Petrarchischen Sylphen, der in ewigen Elegien seufzend um Sie herumgeht? Glauben Sie, daß die Wünsche, die in dieser Brust toben, so schal, so schwach und so ohnmächtig sind, sich damit zu befriedigen? Ich muß Sie besitzen, Donna – oder nicht leben.
SERAPHINE.
Und was für Mittel haben Sie? lassen Sie doch hören. Sie wollen nach Paris gehn, Geschäfte zu übernehmen, die Sie bald zu einem Rang heben werden, der meinem Bruder den letzten Vorwand benehmen soll, unsere Verbindung zu hindern. Haben Sie das auch recht überdacht? Ist etwa in Paris ein Mangel an großen Leuten, sowohl in Ansehung der Talente als was Ihnen noch fehlt, Strephon – der Erfahrungen? Wie wollen Sie sich durch diese Weg machen, lieber Strephon, diesen vordrängen? Sie sind keiner von den jungen Aufgeblasenen, die sich in der ganzen Welt als den Mittelpunkt sehen und glauben, daß die ganze Welt auch so sehen werde. Bedenken Sie, was dazu gehört, an einem Hofe wie der französische nur bemerkt zu werden, geschweige sich emporzuarbeiten, sich unentbehrlich zu machen –
STREPHON
in tiefen Gedanken, mit einem unterdrückten Seufzer.
Ach –
SERAPHINE.
Sie könnten grau darüber werden. Auch haben wir dort keine Freunde, keine Unterstützungen, keinen Zusammenhang, weit weniger könnten wir Ihnen welche verschaffen – Wo also da Ausweg für uns, lieber Strephon, für unsere Wünsche? – Und glauben Sie, ein Frauenzimmer könne unterdrückte Wünsche so ruhig nähren, derweile Sie die Erlaubnis haben, sie ausbrechen, sie wüten und toben zu lassen? O ihr Mannspersonen, wie wenig besitzt ihr das Geheimnis, in einer weiblichen Seele zu lesen!
[314]STREPHON
in die Höhe sehend.
Unbarmherziger Himmel! Nach einer Pause. Aber was hindert uns, Donna! das, was das neidische Schicksal uns versagt, uns selber zuzueignen? Fällt auf die Knie. Ich weiß, ich bin ein Verbrecher, indem ich dieses sage, aber der Himmel läßt mir keinen andern Ausweg übrig. Ach hinter dem süßen Schleier des Geheimnisses würden alle unsere Freuden, wenn es möglich wäre, noch einen höheren Reiz gewinnen, und es hat etwas Erhebendes für die Seele, Gott allein zum Zeugen einer Verbindung zu nehmen, die so ewig als er selber ist –
SERAPHINE.
Strephon, hören Sie alles. Ich hätte mich mit Don Prado verheiratet, wenn er nicht ein Mann gewesen wäre, von dem Sie alles zu befürchten gehabt hätten. Zu betrügen war er nicht, er wollte mein Herz, nicht meine Person, er hätte dieses Herz erworben, er hätt es Ihnen entzogen. La Fare ist ein Franzose, La Fare ist einer der bequemen Ehemänner, denen man nichts raubt, wenn man ihnen das Herz entzieht, die mit Höflichkeit zufrieden unsere Liebe nicht vermissen – Sie staunen Strephon! sehen Sie denn nicht, daß der Mann ausgebraust hat, ausgelebt hat? – und damit Sie den Schlüssel zu all meinen Entwürfen – zu unserer ganzen künftigen Glückseligkeit haben – Sie steht auf. La Fare ist arm. – Ich erkaufe unserer Liebe einen Beschützer. Geht schleunig ab.
STREPHON
allein.
Wo bin ich? – Sie ging, ihre Verwirrung, ihre Röte, ihre Tränen zu verbergen – Und ich – wie glücklich – wie schrecklich die Aussicht! La Fare sie in seine Arme schließen – der Leichnam – Nimmermehr. Gott! so viel Liebe – und ich hier, staunend, ohnmächtig, zerrissen von Dankbarkeit, Verzweiflung und Freude – Sie arbeitet darauf, mich wenigstens zur Hälfte glücklich zu machen – und ich so untätig – Ha Strephon – sie – sie muß ganz dein sein – oder du bist ihrer nicht wert – nicht wert auf einem Erdboden zu stehen, den sie [315] betrat. Wie? du ein Mann? – und dich so von einem Frauenzimmer übertroffen zu sehen? von einem Frauenzimmer, das an Jahren unter dir ist? Was hast du getan für sie? – der Gedanke tötet mich. – Diesen Engel mit einem La Fare zu teilen – zu sehn, wie seine Liebkosungen sie entweihen – wohl gar unsere schüchterne Liebe unter seiner Herrschaft – wenn er seinen Zweck erreicht hat – unter seiner Tyrannei zu sehen. Welch ein Licht geht mir auf! Welch ein Abgrund eröffnet sich mir! Zuzärtliche Seraphine! wohinein wolltest du dich stürzen? Nein, nein, ich habe noch Mittel, Alvarez hat Freunde, hat Unterstützungen, hat Zusammenhang in Buenretiro. Alvarez muß nach Spanien zurück, Seraphine muß aus den Klauen des Todes gerissen werden, eh ihre unglückliche Leidenschaft für mich – für einen Nichtswürdigen sie dahinreißt – sie muß, sie muß – und sollte ich sie verlieren – eh Seraphine unglücklich wird, muß die ganze Natur sich aufmachen, sie an dem Bösewicht zu rächen, der die Ursache davon ist.