[14] Betrachtung
Was ist's nun, was uns unser Schicksal lehrt?
Ist es ein höhrer Ernst, ein tiefrer Sinn?
Ist es ein vordem ungekannter Wert,
Ein neuerrungner innerer Gewinn?
Ist es das Hochgefühl gestählter Kraft,
Die sich im Kampf erprobte und bemass,
Ein Überquellen finstrer Leidenschaft,
Gezeugt in Liebe und genährt an Hass?
Oder – mein Gott – ist es nur früh und spät
Ein dumpfes Wehren gegen dumpfre Not –
Auf vielen tausend Lippen das Gebet:
»Gib uns, o Vater, unser täglich Brot!«