182. Hans von Hackelnberg.

Mündlich von einem Schäfer in Heteborn.


Hans von Hackelnberg ist Oberjägermeister im braunschweigschen Land gewesen und hat die Jagd über alles geliebt. Er hat stets einen Schimmel geritten und zwar [156] das wildeste Thier, das irgend aufzutreiben war. Vom Harz ist er zuletzt nach dem Hakel gekommen, und da hat ihm denn einmal geträumt, daß er durch einen Keuler um's Leben käme; da nun grade andern Tags eine große Jagd war, erzählte er den Traum seinen Gefährten und höhnte noch, es müße doch seltsam kommen, wenn er durch einen wilden Hauer umkommen solle. Drauf geht's auf die Jagd, wo er grad einen solchen Eber traf, wie er im Traume gesehen. Den verfolgte er wild und erlegte ihn endlich, und bald darauf ging's heim. Als hier der Eber zerlegt war, nahm Hackelnberg den Kopf in die Höhe, um den noch einmal zu besehen, der ihn zu Tode bringen sollte; der Kopf aber gleitet ihm aus der Hand und der Hauer fährt ihm in's Bein, so tief, daß er an der Wunde sterben mußte. Seitdem jagt er nun Nachts mit Hallogeschrei, gefolgt von seinen Genoßen, den Hakel auf und nieder.

Noch andere erzählen, Hackelnberg habe auf der alten Dumburg am Hakel gewohnt, doch liege er in Molmerschwende begraben. In Cochstädt ist ein Mann, der hat noch jetzt oft Zwiegespräche mit ihm, denn er sitzt unten im Berg auf seinem Schimmel mit einem großen Schwerte in der Hand und bewacht seine Schätze. Der Cochstädter ist bei der Regierung eingekommen, die Schätze heben zu dürfen, aber er hat die Erlaubniß nicht erhalten.

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