[115] 124. Die Freiheit bei Raesfeld.

Mündlich.


Der erste Graf zu Raesfeld ist ein gewaltiger Herr gewesen, der auch das schöne Schloß mit den spitzen Thürmen, mit Graben und Zugbrücken gebaut hat; darum haben sich auch viele Leute bei ihm niedergelaßen und die Stätten eingenommen, welche man »auf der Freiheit« nennt; diese hat der Graf mit einem seidenen Faden umzogen, der so fest gewesen ist, daß ihn niemand hat zerreißen können.


Zu dem seidenen Faden vgl. Grimm, Deutsche Rechtsalterthümer, S. 183 und 810, und zur Lex. Salica ed. Merkel, S. VIII; Rochholz in Wolf, Zeitschrift, II, 228; einen durch einen seidenen Faden gehegten Wald macht auch Hocker, Sagen des Mosellandes, S. 413, namhaft. Dahin wird auch die Goldschnur in dem, Nordd. Gebr., Nr. 147, mitgetheilten Liede gehören, die schwerlich, wie Wolf, Beiträge, I, 104 vermuthet, mit dem Goldferch etwas zu thun hat, da anderwärts ein einfacher Seidenfaden oder eine bloße Schnur (vgl. einen schnüren) an ihre Stelle tritt; vgl. z.B. Märkische Sagen, S. 323, 356. Ueber den Seidenfaden beim Kirchenbau vgl. Wolf, Beiträge, I, 175 fg.

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