4.

Oft ist's auch geschehen, daß wenn die Bauern eine Hochzeit oder ein Kindtaufen gehabt haben, dann sind sie zu den Quergen gegangen und haben da Schüßeln und andres Geräth geborgt, das haben sie nachher mit Kuchen und anderen Hochzeitspeisen an den bestimmten Ort wieder hingesetzt. Ein Schäfer hat einmal solche Schüßeln gefunden, und da hat er sich darüber her gemacht, allen Kuchen und Braten aufgegeßen. Als er nun fertig war, hat er sich gar hingesetzt und hat die Schüßeln beschmutzt; aber das haben ihm die Querge gar übel genommen und beschloßen, ihn zu strafen. Als daher mal wieder eine Hochzeit in der Nähe war, kommt ein Querg zu demselben Schäfer und fragt ihn, ob er sich mal recht satt eßen und trinken wolle, dann solle er mit auf die Hochzeit kommen. Darauf geht er ein, der Querg setzt ihm eine Nebelkappe auf und nun gehn sie zur Hochzeit. Da [164] gab's volle Schüßeln, aber die waren kaum auf den Tisch gesetzt, so waren sie leer, und die Zwerge aßen den Leuten alles vor der Nase weg und die begriffen gar nicht, wie das zuging. Endlich als nun die letzte Schüßel kommt, sagt der Querg zum Schäfer, er solle sich nun auch hinsetzen und die Schüßel schänden, wie er es neulich gethan. Da setzt er sich hin, aber im Augenblick zieht ihm der Querg die Nebelkappe ab, und da sitzt er vor der ganzen Hochzeitgesellschaft auf dem Tisch. Da haben denn die Bauern so wacker auf ihn losgeschlagen, daß er kaum mit dem Leben davongekommen ist.

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