455.

Ein Lehrer zu Silberg an der Verse erzählte: Als ich in meiner Jugend das Vieh hütete, waren unser sechs Hirten im Dorfe; wer am Pfingsttage zuerst austrieb, erhielt den Namen nachtrawe, der zweite wurde dauenslieper, der dritte snaëllecker (snaëllübber?), der vierte huckenströiper, der fünfte dachslåeper (dachslåeper und nachtrawe sind märkische Benennungen des Ziegenmelkers) und der sechstepinkestfoss geheißen. Der pinkestfoss ward, wenn wir ihn erwischen konnten, in einen Teich gesteckt. Mittheilung Woeste's.


Ursprünglich werden die verschiedenen Namen auch besondere Thätigkeiten bezeichnet haben, wenigstens läßt sich dies aus dem dauenslieper (vgl. Märkische Sagen, Nr. 316, und Norddeutsche Gebräuche, Nr. 72) schließen, dem das Geschäft zukam, den Thau abzustreifen; vgl. die Anmerkung zu Norddeutsche Gebräuche, Nr. 72, und Nr. 461 unten. Ebenso wird der huckenströiper seinen Namen bestimmter Arbeit verdankt haben, da man auch in der Mark sagt, wessen Kuh zuletzt ausgetrieben wird, der müße padden schinden; Norddeutsche Gebräuche, Nr. 74.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek