51. Riesenkinder spielen Kapp.
Mündlich von einem Bauer aus Mirow.
Nahe am Wege von Frauenhagen nach Mirow bei Angermünde liegt auf einem Berge ein Hünenandenken, das besteht aus sieben großen Steinen, von denen sechs [48] in einem länglichen Viereck zusammengestellt sind, der siebente aber, welcher unten ganz flach ist, so auf die drei nach Westen stehenden gelegt ist, daß er mit ihnen eine Kammer bildet, in der wohl zwei Menschen Platz hätten; außer diesen Steinen liegt noch eine Anzahl größerer und kleinerer zerstreut umher, sowie auch auf den umliegenden Bergen sich mehrere solcher Hünenandenken befinden, die zum Theil aufgegraben wurden; man hat in ihnen nichts als Urnenscherben und Knochen gefunden, die waren aber so groß, daß die Menschen, denen sie gehörten, wenigstens noch ein halb Mal so groß gewesen sein müßen, als die heutigen. Darum sagt man auch, daß sie von den Hünen herrühren, welche früher das Land bewohnten. Aus dieser Zeit stammt nun auch das eben beschriebene Hünenandenken, denn es waren einmal hier zwei Hünenkinder, die spielten, wie das unsere Kinder auch noch thun, mit einander Kapp. Da sie aber so groß waren, hatte das eine seine Steine bei Welsow, das andere hier bei Mürow aufgestellt, und so warf denn ein jedes nach den Steinen des andern; als sie aber des Spiels überdrüßig waren, ließen sie die Steine liegen, wie sie gerade lagen, und das sind nun die auf dem Berge bei Mürow.