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Auf dem linken Ufer der Saale sagt man in Thüringen, am heiligen Dreikönigsabend, der in der Gegend von Jena, z.B. in Phulsborn, auch Frau Hollenabend heißt, dürfe kein Flachs mehr auf dem Wocken sein, sonst beschmutze ihn Frau Holle. Dies ist bis in die Gegend des Kyffhäusers hin die bei den Gebildeteren, welche den alten Gebrauch noch kennen, vorherrschende Form, während die Landleute gewöhnlich die Form Frau Wolle gebrauchen, z.B. in Udenbach bei Apolda, Olbersleben, Sachsenburg, Sangerhausen, Edersleben. Am Südharz in der Gegend von Molmerschwende (wo der Name nördlich mit Frau Harke in Pansfelde grenzt) sagt man, wer am Großneujahr (heiligen Dreikönigsabend) nicht abgesponnen habe, der ziehe sich Kröten und Frösche und anderes Ungeziefer in's Haus und Frau Wulle komme ihm in den Wocken. Diese Form gilt auch in Questenberg und Bartelfelde bei Lauterberg. In Gandersheim, Seesen, Grund, Herzberg, Scharzfeld, Pöhlde, in der Gegend von Göttingen bis Uslar wechseln die Formen Frau Holle und Frau Hulle miteinander ab. In der Gegend von Hameln bis Minden, doch nur auf dem rechten Weserufer, tritt zuweilen noch die letztere Form auf, doch ist die Sitte, in den Zwölften nicht zu spinnen, im Ganzen hier nur wenig bekannt. In Bergkirchen wollte einer in seiner Jugend gehört haben, daß, wenn man in den Zwölften spinne, Frau Holle komme. – In der Umgegend von Calbe a.S. tritt der Name Frau Holle mit derselben Sitte in den Dörfern Schwartz, Zuchau, Trabitz auf.

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