202. Das Blut der erschlagenen Mönche.
Mündlich.
Vor alter Zeit war in Ilseburg ein Mönchskloster und in dem unweit gelegenen Drübeck wohnten Nonnen. Zu denen hatten denn auch einmal einige Mönche aus Ilseburg durch einen unterirdischen Gang ihren Weg gefunden, und auf diese Weise lange Zeit hindurch Verkehr mit denselben unterhalten, zumal sie es vor den übrigen [179] Mönchen sehr geheim hielten. Allein endlich kamen diese doch dahinter, geriethen mit jenen in der Kirche in harten Wortwechsel und erschlugen sie an geweihter Stätte, daß das Blut gegen die Wände spritzte. Diese Flecke zeigt man noch bis auf den heutigen Tag, denn so oft man sie auch übertünchte, sie kamen immer wieder und wieder zum Vorschein.