279. Der Wolfstein.

Mündlich.


Unweit Aerzen steht der Wolfstein, der hat davon seinen Namen, daß hier zwei Brüder, Namens Wolf, begraben liegen; die hatten beide in fremden Heeren Dienste genommen, deren eins bei Selxen, das andere bei Pyrmont gelegen hat; nun traf sich's, daß sie beide ein Mädchen zu Aerzen liebten und hier an dieser Stelle, ohne einander zu erkennen, aufeinander trafen. Da hat der eine den andern in eifersüchtigem Muthe erstochen, als er aber nachher erfahren, daß es sein Bruder gewesen, hat er sich selbst an derselben Stelle den Tod gegeben, und man hat den Stein zum Andenken daran errichtet.


Vgl. oben Nr. 66; Norddeutsche Sagen, Nr. 254, 273, 285, 294. Auch bei Mettingen steht, wenn man von Wester-Kappeln kommt, ein Steinkreuz am Wege; da sind einmal zwei Brüder miteinander in Streit gerathen, und der eine hat den andern in jähem Zorn erschlagen. Darauf hat er das Kreuz auf die Stätte setzen laßen. Aehnlich Wolf, Heßische Sagen, Nr. 243; Schambach u. Müller, Nr. 55 mit der Anm.; Harrys, Niedersächsische Sagen, I, 53; Pröhle, Oberharzsagen, S. 201, Unterharzsagen, Nr. 175. [245]

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