143. Der Blutfleck im Schloßthurm zu Wagenitz.

Ueber die Altmark. II. S. 126.


Seit langen langen Jahren schon findet man durch das ganze Havelland die Familie der von Bredow verbreitet und im Besitz der bedeutendsten Landgüter. Einer dieses Geschlechts wohnte zur Zeit des dreißigjährigen Krieges in Wagenitz, und als die Schweden ins Land drangen, setzte er sich gegen einen Haufen derselben, die in sein Dorf eindrangen zur Wehre, verrammelte [150] das Thor seines Schlosses mit Brettern und Mist und schoß mit seinen Leuten vom Thurm herab auf die Feinde. Allein er vermochte auf die Dauer ihrer überlegenen Anzahl nicht zu widerstehen, und sie drangen zuletzt bis zum Thurme vor, den sie eroberten. Endlich zog er sich noch auf ein kleines Zimmer in demselben zurück, aber sie folgten ihm auch hierhin, und er fiel ein Opfer ihrer, durch so langen Widerstand nur vermehrten, Wuth. Die Stelle, wo er sein Leben ausgehaucht, bezeichnet ein großer Blutfleck, und diesen vermag nichts hinwegwaschen.

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