126.

Auf der Insel Usedom zieht am Weihnachtsabend der Ruprecht umher und läßt die Kinder beten; unter dieser Bezeichnung werden drei Personen zusammengefaßt, von denen der eine eine Ruthe und einen Aschensack trägt und gewöhnlich in Erbsstroh gehüllt ist; ein zweiter trägt einen sogenannten Klapperbock, eine Stange, über die eine Bockshaut gespannt ist, mit daran befindlichem hölzernen Kopf, an dessen unterer Kinnlade eine Schnur befestigt ist, welche durch die obere und den Schlund läuft, so daß, wenn der Tragende daranzieht, die beiden Kinnladen klappernd zusammenschlagen; mit diesem Klapperbock werden die Kinder, welche nicht beten können, gestoßen; der dritte endlich erscheint als Reiter auf einem Schimmel. – Ebenda wie überhaupt in ganz Vorpommern wickelt man Weihnachtsgeschenke in unzählige Hüllen ein, wirft sie vor die Thür des zu Beschenkenden und ruft: »Jûlklapp.«

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