[272] 307. General Ahrens.
Mündlich aus Rothenburg.
Zur Franzosenzeit ist ein berühmter General Namens Ahrens gewesen, der stand mit seinem Heer auf der Heide und als sie einmal einen langen und weiten Marsch gemacht hatten, legte er sich hin, um zu schlafen, und sagte, wer ihn wecken würde, dem wolle er den Kopf abschlagen, legte auch deß zur Bekräftigung seinen blanken Säbel neben sich. Als er nun lag und schlief, da kamen auf einmal die Franzosen wie die Wolken daher, und seine Begleiter fürchteten, daß er nicht mehr zur rechten Zeit erwachen möchte, wollten ihn aber gleichwohl aus Furcht nicht wecken. Da warfen sie endlich seinen Hund auf ihn, und sogleich sprang er auf und schlug dem Hunde den Kopf ab. Wie er aber die Franzosen wie die Wolken heraufziehen sah, verzweifelte er am Siege und rief, indem er mit seinem Säbel in einen dabei liegenden Stein hieb: »so wenig als dieser Stein zu Butter wird, daß mein Säbel ihn zerschneidet, so wenig können wir siegen.« Aber der Stein wurde weich und der Säbel schnitt einen tiefen Spalt hinein. Da setzte er sich zu Roß und gewann die Schlacht. Der Stein liegt noch in der Gegend von Soltau oder Rothenburg und zum Andenken an den General Ahrens sind viele Orte genannt, wie z.B. Ahrensheide und andere.