317. Friesoythe.
Mündlich aus Friesoythe.
Es gibt drei Oerter des Namens Oythe, das eine liegt bei Vechta und heißt schlechtweg Oythe, die andern[282] beiden liegen dicht bei einander und heißen Oldenoythe und Friesoythe, d.h. Frischoythe oder Friesisch Oythe, weil es nach Friesland zu liegt. Da nun diese Oerter grade da liegen, wo früher das Münstersche sich in das Arembergische und Oldenburgsche hineineinzog und ringsum große Moore sind, so waren sie stets von Räubern heimgesucht, die, wenn sie verfolgt wurden, sich bald auf das eine, bald auf das andere Gebiet zurückzogen. Hier ist es denn auch gewesen, wo die letzten heidnischen Häuptlinge ihr Wesen getrieben und wo sie sie endlich unterbekommen haben. Einer derselben nämlich, der Graf von Mansfeld, kam von Ostfriesland heruntergezogen, wo er lange gehaust, und warf sich auf Oldenoythe, wo seine Soldaten plünderten und das Vieh forttrieben. Da schickten die Oldenoyther hinein nach Friesoythe und scharten sich auch selber zusammen; darauf kamen sie von der einen und die Friesoyther von der andern Seite und drängten die Mansfeldschen nach der Lohe zu, wo sie denn alle niedergemacht wurden oder auf der Flucht im Fluße umkamen. Das Feld, wo dies geschehen, heißt noch bis heute das Mansfeldsche und die Friesoyther haben zum Lohn für ihre That freie Fischerei und Jagd bekommen.