Die Seiltänzerin
Alles weinet, wenn du es besiehst,
Denn es scheint zu schön in deinem Blicke.
[119]Weile, Flutende! O du entfliehst
Und entbindest dich der zarten Stricke.
So wie wenn auf hohem Seil der Tanz
Eines Kindes uns erschreckt bezaubert:
Bist du Spiel: ein dunkler Mann ersanns –
Und zur Erde stürzt entflammt der Tauber.
Weile, Glutende, o du entfliehst!
Schon erheben dich die Felsenfirne
Und gleich einem hohen Sternbild ziehst
Du im ewigen Kreis auf meiner Stirne.