Stein- und Holz-Reden

Auf der Lüneburger Heiden,
Da steht ein alter Stein,
Dabei eine alte Eiche,
Die mag wohl tausendjährig sein!
Es ziehn vorüber Gesellen
Zwei oder drei mit Sang,
Die singen von deutscher Freiheit,
Auf weiter Heid' verhallt der Klang!
Da spricht der Stein zur Eiche,
Als wie erwacht vom Traum:
»Ging nicht die Freiheit vorüber?
Wach auf! wach auf, du deutscher Baum!«
Und durch die Krone fahre
Ein lauter Saus und Braus,
Es schlagen die moosigen Zweige
In tausend grüne Blätter aus.
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Die Gesellen sind gezogen
Schon fern durchs Heidekraut!
Und die Eiche hat ihnen
Gar bang und traurig nachgeschaut!
Es kreischen ein paar Möwen
Verdächtig hin und her,
Die machen der grauen Eichen
Das Herz so düster und so schwer!
»Nun will ich wiederum schlafen«,
Spricht sie zum alten Stein,
»Du wunderlicher Träumer,
Sollst mir nun einmal ruhig sein!«

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