[139] 10

Die Flamm ist tot, der Krater ist verglüht,
Die Himmelsrose drüber aufgeblüht;
Sie glänzt auf Asche, wo die Wohnung stand,
Verschwunden ist das morsche Werk der Hand.
Woran der Mensch ruhlos die Hände legt
Und was er diebisch scheu zusammenträgt:
Hin ist nun alles, was nach Richt und Maß
Gefügt, gebunden aufeinander saß.
Doch ihr erglänzet mir unwandelbar,
Ihr Morgenlande, wonniglich und klar!
Ihr Berg' und Täler rings im Knospendrang,
Voll Quellenrauschen und voll Vogelsang!
O Überfülle, die zum Lichte schwillt,
O Blütenwirbel, der da überquillt
Und überwuchert, wo die tote Hand
Mit ihrer Spanne mißt das reiche Land.
Das ist die Nachhut, die den Rücken deckt.
Drum auf zum Werke, Menschheit, unerschreckt!
Bau auf, reiß nieder und bau wieder auf:
Das Jahr geht immer seinen Segenslauf!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek