[225] An Philaiden

Eine Beylage zu dem darauf folgenden Briefe.


Erhaben ist der innre Friede
Des Weisen, göttlich seine Ruh!
Groß ist der Mann, o Philaide!
Doch glücklicher vielleicht bist Du.
Im schweren Kampfe bracht er Schmerzen
Und Furcht und Sorgen unter sich;
Sie fortzuküssen, fortzuscherzen,
Dieß lehrten Huldgöttinnen dich.
So hängt, wo sich das Thal geschmücket,
Mit wildem Drohn ein Fels herab;
Die Hirtin sieht ihn nicht, und pflücket
An seinem Fuße Blümchen ab.
O laß, beym Klange süßer Lieder,
Uns lächelnd durch das Leben gehn,
Und, sinkt die lange Nacht hernieder,
Mit diesem Lächeln stille stehn.

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