[194] [214]An die Gräfinn von H**, welche, als Braut, auf dem Clavier spielte und sang
Schön, o Sephine!
Steht im blonden Haar der grüne
Lorber-Kranz
Den, im Weihe-Tanz
Holder Musen geschlungen,
Sich ein Mädchen ersungen.
Aber milderen Glanz,
Höhere Freuden, o Sephine,
Hat der grüne
Myrthen-Kranz,
Den, im Weihe-Tanz,
Mit der unschuldvollen Rechten
Liebes-Götter flechten.
Schöner war,
Auch im köstlichsten Geschmeide,
[214]Nie der Königinnen Haar,
Als des Mädchens, wenn es beyde
Kränze vereint.
Selig scheint
Mir der Jüngling, o Sephine,
Der es wagt,
Und die Lorber-Umwundne fragt:
Ob er sie verdiene?
Dem die Myrthen-Umflochtne sagt:
Jüngling! ich gehe mit dir;
Nimm von mir,
Was die Götter mir gegeben:
Nimm Gesang und Lieb' und Leben!