8.
Im Volkston

Das Scheiden, ach das Scheiden,
Wer hat das nur erdacht
Und ein so schweres Leiden
Mir übers Herz gebracht?
Und wär's ein Kräutelein,
Ich nähm mein Messerlein
Und wollte flink zerschneiden
Die bösen Würzelein.
Ich hörte von den Weiben
Herzliebe und Herzleid,
Wo Herzelieb mag bleiben,
Ist Herzeleid nicht weit.
Herzliebe war uns hold
Und fluchs kam angetrollt,
Die Schwester zu vertreiben,
Herzleide, die ihr grollt.
[112]
Aus Thor und Thurm und Mauern
Zieh ich hinab das Thal
Und blicke noch in Trauern
Zurück zum letzten Mal.
Horch, wie die Winde gehn,
Schau, wie die Blätter wehn –
Ach Gott, wie lang wird's dauern,
Bis wir uns wiedersehn!

[113][115]

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