[82] Phantasien eines kunstliebenden Klosterbruders
Mel. Ach, Gott und Herr wie groß und schwer
Sind mein' begangne Sünden.
Die freie Kunst, sie ist nicht frei:
Wo Freiheit nicht vorhanden,
Da ist es mit der Kunst vorbei
In allen, allen Landen.
Und buhlt sie auch um Fürstengunst,
Das kann ihr wenig frommen!
Durch Fürsten ist herab die Kunst,
Doch nie emporgekommen.
Wer nicht in Freiheit wirkt und schafft,
Kann Fürsten wohl genügen,
Doch wird er stets um Geist und Kraft
Sich und die Welt betrügen.
Nur aus dem Volk, ins Volk zurück
Muß stets der Künstler steigen,
Dann wird im Volke Ruhm und Glück
Dem Künstler auch zu eigen.