Als Flavia sich neben ihm einst auff dem lande befand
C.H.v.H.
Wenn ich mein trübes licht nach diesem orte richte/
Da Flavia bey mir vor wenig tagen saß/
Als ich die lilien von ihrem angesichte
Und rosen um das feld der zarten lippen laß;
So seufz' ich: schöner ort! du hast zu viel verlohren!
[88]Doch deine Flavia die findest du bey mir.
Ich fluchte/ daß ein weib mich zu der welt gebohren/
Wenn mir mein hertze sie nicht zeigte für und für.
O wald! muß gleich dein blat noch or dem winter weichen/
Das bild der Flavia steht hier doch unberührt.
Wird gleich der bleiche tod mir umb die schläffe streichen/
So weiß ich/ daß mein hertz sie mit zu grabe führt.