[172] In so und so viel Wochen

Als ich von Reisen heimgekehrt,
Wie froh begrüßt' ich Haus und Herd!
Die Zeit ist hingeschlendert,
Hat nirgend nichts verändert.
Zum Willkomm trug mein Weib herein
Dieselbe Flasche Cyperwein,
Die wir mit Herzenspochen
Beim Abschied angestochen.
Die Bettchen hab' ich still beschaut,
Drin lagen unsre Kinder traut
Mit rotgeschlafnen Wangen,
Wie da ich fortgegangen.
Rings alles an der alten Statt,
Im Buch noch eingemerkt das Blatt,
Bei dem ich abgebrochen
Vor so und so viel Wochen.
Doch morgens, horch! was trippelt da?
Was ruft mir: Guten Tag, Papa!
Der Tausend! Ernst, mein Junge,
Wer löste dir die Zunge?
Wer half dir auf die Beine flink?
Du rutschtest kaum noch, als ich ging,
Und hast kein Wort gesprochen
Vor so und so viel Wochen.
Ach freilich, deine Welt, mein Kind,
Verwandelt noch sich blitzgeschwind.
Erst wenn wir älter werden,
Geht's fein im Schritt auf Erden.
Dann klärt der Siebenmeilenlauf
Der Jugend wunderlich uns auf,
Daß wir auch vorwärts krochen
Um so und so viel Wochen.

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