2.

Was nur denk' ich davon? Mich lockte die Fülle des Mondes
Wieder hinaus. Nun stand kühl an den Bergen die Nacht.
Noch summt tief in den Gassen gedämpfteren Klanges die Freude,
Aber die Dächer, wie still ruhn sie, verödet und weiß.
Und so blick' ich hinüber zum Nachbarsdach; in der besten
Unschuld wahrlich, und was hätt' ich zu suchen gehabt?
Aber – da raunt mir ein Lüftchen ins Ohr: Wo blieb die Orange,
Die du geworfen? Zuvor lag sie doch sichtbar genug,
Dort, noch weiß ich den Fleck, an der Brüstung, wo sich in Töpfen
Angiolina die buntblühenden Nelken erzieht.
Hat wohl die sie gefunden? – Gewiß nicht. Nimmer besucht sie
Abends die Blumen; so hört gleich sie ein jeder im Haus,
Weil aus Robert dem Teufel sie jüngst die Romanze gelernt hat.
Nun, heut war sie vielleicht heiser; sie fand sie gewiß.
Oder die Magd – nichts ist wahrscheinlicher! Oder das Hündchen
Fiffi spielte mit ihr, rollte sie weiter. – Und sind
Nicht auch Katzen genug in Sorrent? Wahrhaftig, die Katzen
Holten sie. Fiffi ist schon viel zu erwachsen zum Spiel.
Oder – wie wär's? Auch diese Vermutung eitel – so bliebe
Freilich die andere noch, daß sie die Rechte geholt.
Zwar nichts Eitleres kann sich ein Mensch aussinnen, als dieses.
Possen! das trotzige Ding, das die Gekränkte gespielt?
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Hast du den zornigen Mund – und welch ein Mündchen –! vergessen,
Und dies Näschen – und welch Näschen! – und wie sie es rümpft',
Und nun gar den verächtlichen Blick? – Das weiß ich nun freilich
Noch auswendig. – Du siehst also, sie kann es nicht sein. –
All das seh' ich; und doch, obwohl so schlagend bewiesen,
Daß sie es nicht sein kann, quält es mich, ob sie es war.

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