8.

Du hast, mein Herz, Zeit meines Lebens mir
Herausgeholfen aus so manchen Fährden;
In geist'gen Nöten, leiblichen Beschwerden,
Mein tapfrer Busenfreund, vertraut' ich dir.
Nun aber scheint's fürwahr, als sollten wir
Entzweit auf unsre alten Tage werden,
Denn du beginnst, dich unhold zu gebärden,
Und machst mir Not gleich einem Feinde schier.
So raffe dich denn auf, statt schwach und träge
Dein altes Blutumlaufsgeschäft zu treiben,
Und regle wieder deine muntren Schläge.
Sonst, tu mir eins noch: plötzlich stehn zu bleiben,
Daß sich im Nu mein Leben enden möge,
Statt langsam nach und nach mich aufzureiben!

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