Am Tiberstrande

Wenn aus dem Stadtlärm in der Korsostunde
Ich an den öden Tiberstrand mich rette,
Ist mir's, als ob aus seinem alten Bette
Der Fluß mir rauschte schauerliche Kunde
[355]
Von Völkern, die er tief im schlamm'gen Grunde
Begrub, von Greueln, die an dieser Stätte
Jahrtausende verübten in die Wette,
Da Macht mit Niedertracht so gern im Bunde.
Doch ist denn nicht der Strom ein junger Wandrer,
Der frisch herabsteigt vom Gebirg, dies Rom
Mit Neugierblick in seiner Flut zu spiegeln?
Herüberdräut ein Wissender, ein andrer
Blutzeuge: des Apostels Riesendom,
Der nie ein Beichtgeheimnis darf entsiegeln.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek