[169] Zuflucht

Und so hebst du meiner Seele
Schleier mit der weichen Hand,
Daß sie nichts mehr dir verhehle,
Die errötend vor dir stand.
Ach, was ihr im Übermute
Lieblich an ihr selber deucht',
Seit darauf dein Auge ruhte,
Ist der eitle Wahn verscheucht.
Nun entkleidet ihrer Flittern,
Nun so scheu in sich geschmiegt
Überrieselt sie ein Zittern,
Zwischen Glück und Scham gewiegt.
Bis sie sich mit heft'gem Triebe
Dicht an deine Seele schließt
Und die Fülle deiner Liebe
Wie ein Schleier sie umfließt.

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