Am Fluß

Weiß um den Kiel die Woge spritzt,
Das Frachtschiff fährt zu Berge.
An Bord, sein Pfeifchen schmauchend, sitzt
In guter Ruh der Ferge.
Kein Lüftchen geht, kein Segel weht,
Die Ruder sind eingezogen.
Am Schleppseil ziehn das Schifflein stät
Zwei Pferde gegen die Wogen.
Und grüne Wiesen weit und breit –
Die hungrigen Tiere keuchen.
Sie schaun zur Seit' voll Lüsternheit,
Schaum färbt Gebiß und Weichen.
Dort auf der Wies' ein alter Gaul
Nascht wählig saft'ge Spitzen.
Vorzeiten war er auch nicht faul,
Jetzt läßt er andre schwitzen.
Vielleicht die eignen Söhne sind's,
Die schnaufend ziehn vorüber;
Doch tut er keinen Augenblinz
Des Mitgefühls hinüber.
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Ein Pferdegreis braucht wahrlich nicht
Uns Menschen zu beneiden.
Gemütlos frei von jeder Pflicht,
Kann er im Grünen weiden.
Uns, wenn wir längst um eignen Schmerz
Nur mäßig uns erhitzen,
Klopft um die Kinder noch das Herz,
Die im Examen schwitzen.

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