16.

Daran merk' ich, daß lebendig mir das Herz im Busen blieb
Und mein Blut noch nicht verständig-kühl sich durch die Adern trieb,
Da es, wenn ich Unbill schaue, schnöde Vergewaltigung,
Gleich empor mir schwillt unbändig, abzuwehren Hieb mit Hieb,
Und ich weiß doch, stets auf Erden werde Macht vor Recht ergehn,
Ob ein Gott auch eigenhändig strenge Strafgesetze schrieb.
[450]
Immer wird die Kraft bewundert, sei sie noch so frevelhaft;
Große sündigen beständig, und man hängt den kleinen Dieb.
Aber ist's auch toll und töricht, gegen ein Naturgesetz
Aufzubäumen, doch verständ' ich nie zu zügeln diesen Trieb.
War der Ritter von la Mancha glücklicher, vom Wahn geheilt?
Drum an diesen Wahn verschwend' ich, was mir noch von Jugend blieb!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek