31.
Unsern Künstlern
Das Leben hat am Ende doch gewonnen,
Und all die überhimmlischen Gestalten,
Verklärten Leiber und verklärten Falten,
Die schattenhaft durchsichtigen Madonnen,
Aus Ätherduft und Veilchenblau gesponnen,
Die nur auf Rosen und auf Lilien wallten, –
Sie konnten sich nicht mehr zusammenhalten,
Und sind in Andacht gottvollst nun zerronnen.
Doch, liebe Künstler, drum kein Klaggestöhn!
Die Erde mag noch viel des Guten treiben,
Verlasset nur die schroffen, kühlen Höhn;
Sucht wieder Gott der Welt einzuverleiben!
Das Heilige gelingt so selten schön,
Das Schöne nur wird ewig heilig bleiben.