[6] Morgengruß

Tief getaucht in Sonnengluten
Ragt des Berges Haupt empor,
Lichtgewirkte Schleier fluten,
Niederwallt der Silberflor.
Hoch am Nacken seh ich schwellen
Süßer Trauben Perlenreihn,
Aus den Brüsten seh ich quellen
Milden, kraftgezeugten Wein.
Bäume schatten früchteprangend,
Vollbelastet deinen Fuß,
Frohen Blickes dich umfangend
Biet' ich dir den Morgengruß.
Sei gegrüßt, vom Morgenstrahle
Glanzumwobnes Vaterland!
Leuchtest auf mit einem Male,
Seit der Dämmrung Schatten schwand.
Mächtig wächst dein Haupt, erhoben
Zu des Lichtes Wunderquell,
Reicher Segen strömt von oben,
Und die Früchte reifen schnell.
Wie der Seele bittres Leiden
Deine Herrlichkeit versüßt!
Zukunftsahnend laßt mich scheiden –
Deutschland, Mutter, sei gegrüßt!

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