Memento der Freiheit!
Auf, Freunde! Nicht ewig das Elend bejammern
In sentimentalen Gedichten!
Laßt uns mit strophischen Eisenklammern
Den Bau des Rechtes errichten!
Die Tränen, die ihr in Versen vergießt,
Wie sie der Protz mit Behagen genießt!
Die goldgescheckte Hyäne
Weint gar noch selbst eine Träne.
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Wohl soll mit erschütternden Wahrheitstönen
Die Not aufschrein in der Dichtung,
Wohl soll im Liede das Leid aufstöhnen,
Sich aufbäumen die Lebensvernichtung.
Doch nicht Lamento der ganze Mann!
Stimmt das Memento der Freiheit an!
Schlagt mit den Äxten der Reime
In die wurmzerfressenen Bäume!
Auf, Freunde! Die mitleidselige Laute
Ein Stündchen gehängt auf den Rücken!
Das Weh, das mitleidlos gestaute,
Muß mattes Gewimmer ersticken.
Die Trommel gewirbelt! Fanfaren ins Feld!
Geschmettert den Sturm in die schläfrige Welt!
Gewitter in eure Lieder!
Sonst donnert die Zukunft euch nieder.