[48] Einem Freund und der ehrsamen Gemeinde Hausen im Wiesental geweiht
Hoch von der langen schwarzen Möhr herab,
vom Platzberg her, auf wohlbekanntem Pfad
erschein ich dir, o Freund, den Blumenkranz
dir bringend, den ich jüngst in Wald und Flur
und an der Wiese duftigem Gestad
und um die stillen Dörfer her gepflückt.
Zwar nur Gamänderlein und Ehrenpreis,
nur Erdbeerblüten, Dolden, Wohlgemut
und zwischendurch ein dunkles Rosmarin,
geringe Gabe! doch so gut sie kann,
hat lächelnd und mit ungezwungener Hand
des Feldes Muse sie in diesen Kranz
gewunden, und der reine Freundessinn,
der dir ihn bietet, sei allein sein Wert.
Und hing er nun hier unterm Spiegel schön,
so schwankt er schöner doch am Lindenast
in freier Weitung, leichter Weste Spiel.
Dort schwank' er denn!, und sammelt um sich her
die Linde unterm Sonntagshimmelblau
das frohe Völklein aus dem nahen Dorf,
[49]das gute Völklein, das dich liebt und ehrt,
und unter ihnen manchen mir von Blut
verwandt, und manchen aus der goldnen Zeit
der frohen Kindheit mir noch wert und lieb,
so teilst du gern des kleinen Spaßes Freud
mit ihnen. Seht, zu diesem leichten Strauß,
so sagst du, sind die besten Blümlein doch
von unsrer Flur, und unser Eigentum
mit Recht. – Jo weger uffem Alzebüehl,
jo weger uffem Maiberg hen sie blüeiht,
und bin i nit im frische Morgetau
dur d'Matte gstreift, und über d'Gräbe gumpt,
und hani nit ab mengem hoche Berg
mit nassen Augen abe gluegt ins Dorf
und hanich Fried und guti Stunde gwünscht.
's isch weger wohr, und glaubsch mer's nit, se frog
de Bammert, mengmal het er mi verscheucht
im Habermark und im verhängte Wald.
Se bschauet denn mi Blumechränzli au
am Lindenast, und 's freut mi, wenn's ich gfallt,
und nehmet so verlieb! Es isch nit viel.