[503] [505]5.

Selig ist das holde Lüftchen,
Das mit Ambra schwanger geht,
Und, von Lust nach dir getrieben,
Schon am frühsten Morgen weht.
Eile, o beglückter Vogel,
Als mein Führer mir voran,
Denn mein Auge schmolz aus Sehnsucht
Jenem Thürstaub bald zu nah'n.
Meiner Harmgestalt gedenkend,
Die da schwimmt im Herzensblut,
Blickt man auf zum neuen Monde
Dort am Rand der Abendgluth.
Kömmt dereinst mit deiner Liebe
An sein Ziel mein Lebenslauf,
Spriesst, statt Gras, aus meinem Grabe
Eine rothe Rose auf.
Athm' ich noch, von dir geschieden?
O der Schmach! Doch du verzeih'st:
Denn was wäre sonst die Tugend,
Die man Schuldvergebung heisst?
Nur allein von deinen Freunden
Lernt die Luft was Liebe sei,
Denn sie reisst am weissen Morgen
Sich das schwarze Kleid entzwei.
Ruf' in deinem zarten Sinne
Nicht so schnell den Unmuth wach,
Weil ja dein Hafis so eben
Erst: »Im Namen Gottes!« sprach.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek