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Ein Rosenblatt von schöner Farbe
Hielt einst ein Sprosser in dem Mund
Und gab, in Wonne ganz versunken,
Die lieblichsten der Klagen kund.
Ich sprach zu ihm: »Was soll die Klage?
Du lebst ja mitten im Genuss!«
Er sprach: »Der Schalksinn der Geliebten
Macht, dass ich also klagen muss.«
Wenn sich der Freund nicht zu uns setzte,
Ist's nicht zu tadeln; denn fürwahr,
Er ist ein glückbetheilter Kaiser
Und schämte sich der Bettlerschaar.
Von uns'rem zarten Fleh'n und Bitten
Ringt sich des Freundes Schönheit los:
Beglückt ist jener Mann zu nennen,
Der zarter Wesen Huld genoss.
Auf! Lasst die Seele hin uns streuen
Zu jenes hohen Malers Preis,
Der diese Wunderbilder alle
Gebannt in seines Zirkels Kreis.
Bist du des Liebespfades Jünger,
Und schilt man dich, was liegt daran?
Denn seine Kutte liess zum Pfande
Im Weinhaus auch Scheïch Ssănăān.
Dem süssen Kălĕndēre Frieden,
Der fest an seiner Satzung hing,
Und der den Rosenkranz gebetet
An eines Christengürtels Ring.
Hier, unterm Köschke jener Huri
Sind beide Augen des Hafis
Mit jenen Strömen zu vergleichen,
Die fliessen unter'm Paradies.

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