[311] [313]7.

Jetzt, wo auf der Flur die Rose
Aus dem Nichts in's Sein getreten
Und die Veilchen ihr zu Füssen
Mit gesenktem Haupte beten,
Sollst du Morgenwein geniessen
Bei der Def und Harfe Klange
Und das Kinn des Schenken küssen
Bei der Flöt' und Laute Sange.
Darfst ja Liebe, Wein und Harfe
Nicht, wenn Rosen blüh'n, entbehren,
Die, den Lebenstagen ähnlich,
Eine kurze Woche währen.
Durch das Sternenhaus der Blumen
Glänzt, dem Himmel zu vergleichen,
Diese Erde unter'm Schutze
Glücklicher und froher Zeichen.
Lass den Glauben Zoroaster's
Auf den Fluren neu erblühen,
Neu, entbrannt von Nimrod's Feuer,
Ringsherum die Tulpen glühen.
Trinke Wein, gereicht vom Zarten,
Der wie 'Îsa's Hauch beseelet;
Doch die Mährchen lass bei Seite,
Von Thĕmūd und 'Âd erzählet.
Durch die Lilien und die Rosen
Ward die Welt zum ew'gen Garten;
Doch was frommt's? Kann man doch nimmer
Ewiges in ihr erwarten.
Wenn, wie Salomon, die Rose
Auf des Windes Gaul sich schwinget,
Naht der Vogel früh am Morgen,
Der, wie David, Psalme singet.
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Einen Becher, der vom Weine
Überströmt, sollst du dann leeren,
Um Māhmūd, des Glaubens Säule,
Salomon's Ăssāf zu ehren;
Such', Hafis, in seinen Tagen
Ew'ge Lust dir zu bereiten,
Und sein milder Schatten währe
Durch die Dauer ew'ger Zeiten!
Bringe Wein! Denn stete Hilfe
Will Hafis von dem begehren,
Der erbarmend sie gewährte
Und sie fürder wird gewähren.

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