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Jener Bote, der mit Briefen
Von des Freundes Land gekommen
Und – als Amulet – des Freundes
Moschuszüge mitgenommen,
Gibt von des Geliebten Reizen
Mir die lieblichsten Berichte,
Und erzählt vom Ruhm des Freundes
Mir die lieblichste Geschichte.
Für die freudenvolle Kunde
Gab ich ihm das Herz, das Leben,
Schämend mich der schlechten Münze,
Die ich für den Freund gegeben.
Dank sei Gott, dass durch die Hilfe,
Die das günst'ge Loos gespendet,
Die Geschäfte meines Freundes
Ganz nach Wunsche sich gewendet!
Kann der Mond und kann der Himmel
Wohl nach eig'nem Willen kreisen?
Nein, nur nach des Freundes Willen
Wandeln sie in den Geleisen.
Wenn des Aufruhr's wilden Stürmen
Beide Welten auch erlägen,
Meines Auges Fackel strahlte
Sehnsuchtsvoll dem Freund entgegen.
Perlen-Kohol mir zu bringen,
Morgenluft! komm' ich zu bitten,
Doch er sei vom theuren Staube,
Den des Freundes Fuss durchschritten.
An der Schwelle des Geliebten
Lieg' ich flehend um Erbarmen;
Wer geniesst des süssen Schlummers,
Ruhend in des Freundes Armen?
Wenn der Feind auch von Hafisen
Drohend spricht, was kann's ihn grämen?
Darf ich doch – Gott sei gepriesen! –
Nimmer mich des Freundes schämen.

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