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Eine Stimme rief des Morgens
In mein Ohr dies Freudenwort:
»Schah Schědschā' sitzt auf dem Throne,
Darum trinke tapfer fort!«
Nimmer birgt in einer Ecke
Sich der Augenspieler Schaar,
Tausend Worte in dem Munde,
Aber stumm das Lippenpaar.
Nun will ich beim Harfenklange
Alles sagen was gescheh'n,
Denn, verschwieg' ich's, fühlt' ich wallend
Mir den Brusttopf übergeh'n.
Lasst uns Hauswein, der da furchtsam
Vor dem Vogte ist und bang,
Vor des Freundes Antlitz trinken
Und bei lautem: »Lebelang!«
Gestern trug man aus der Schenke
Auf der Achsel den Imām,
Der den Teppich des Gebetes
Mit auf seiner Achsel nahm.
Herz, ich leite dich zum Guten
Auf der Bahn die Heil verspricht:
Aber prahle nicht mit Sünden,
Sei auch stolz auf Tugend nicht!
Des Verklärungslichtes Quelle
Ist des König's heller Geist;
Doch du darfst nur dann ihm nahen
Wenn dein Zweck sich rein erweist;
Nur mit seines Ruhmes Lobe
Soll man dich beschäftigt schau'n,
Da selbst Engel ihre Botschaft
Seinem Herzensohr vertrau'n.
Die geheimen Reichsgeschäfte
Kennen Fürsten nur allein:
Doch du bist ein Winkelbettler,
Musst, Hafis, fein ruhig sein.

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