2.
Den Liljenleib des Purpurs dunkler Schleier
Dem irren Blick der Göttin halb entzieht;
Der Trauer Bild, die Anemone, blüht
So weiß als roth zur stillen Todtenfeyer.
Erloschen ist in Ihm des Lebens Feuer,
Sein todtes Aug' die Blume nimmer sieht. –
Doch plötzlich schmilzt der Göttin Leid im Lied,
Die Klage tönt, die Seele fühlt sich freier.
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Ein Kranker, der des Liedes Sinn empfunden,
Durch Ihrer Töne Zauber soll gefunden. –
Der Andacht gerne Liebe sich vertraut.
Und glaubig einen Tempel er sich baut,
Auf daß er pflege in dem Heiligthume
Der Sehnsucht Kind die süße Wunderblume.