31.
Auff den Sontag deß vor vns verborgenen Helffers/ oder Jubilate. Johan. 16

Kom' vnd schaue doch/ wie ich nun in lauter Thränen fliesse!
Kom/ denn ich nicht sehen kan/ kom mein Schmertz nimt überhand
Kom/ es hat sich Menschen-Rath/ Menschen-Treu' hat sich gewand
Kom/ eh' ich die grimme Noth mit dem letzten Seuffzer schliesse/
Eh' ich den gepress'ten Geist mit der Jammerklag außgiesse.
Gleich wie ein hochschwanger Leib der die herbe Zeit erkant/
Die Ihm zu der Arbeit rufft/ schmachtet in der Weh-muth Band
Also beb' ich! Kom mein Jesu. Kom mein Heiland/ kom durchsüsse
Dieses Wermuth herbe Creutz! diese Welt ist Freuden voll
Vnd weiß schier nicht wie sie recht/ mich Velaß'nen höhnen sol;
Doch wird ihre kurtze Lust sich in langes Leid verkehren.
Wie sich aber nach der Noth ein Weib an der Frucht ergetzt
Also wird mein mattes Hertz/ dem die kurtze Qual zusetzt
Dich mit höchster Wonne schaun/ die in Ewigkeit wird wehren.

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