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Auff den Sontag deß Sünden vergebenden Trösters/ oder XIX. Sontag nach dem Fest der H. Dreyeinigkeit. Matth. 9.
Dvnckts iemand frembde/ daß ich in der Angst verschwinde?
Daß teurer Mittel-fleiß/ vnd werther Kräuter Macht/
Daß weiser Aertzte Kunst mir noch nicht wieder bracht
Was Sucht vnd Angst verzehrt? die grimme Pein die Sünde/
[217]Greifft mich von innen an. Mein Heiland ich befinde
Daß alles nur umbsonst nach dem ein Krancker tracht
Weil diese Gifft noch wehr't. Kom' eh' ich gantz verschmacht
O Sünden tilger komm/ komm eilendts vnd entbinde
Mein fest verstricktes Hertz/ das so voll Boßheit steckt/
Da rohe Sicherheit/ Seuch über Seuchen heckt.
Sprich: Sey getrost mein Kind! Ich habe dir vergeben
Wormit du mich erzürnt: Ich habe deine Noth
Gewendet: ja dein Creutz geendet; vnd den Tod
Verschlungen/ daß du magst vnendlich für mir leben.